Zeit totschlagen
Sitze grad im Schwimmbad auf der Zuschauertribüne, das erste Mal seit März. Die Stühle sind noch immer hart und gelb. Nur sind jetzt dreiviertel mit Markierungsband markiert. Geselliges quatschen miteinander nicht möglich. Bis gerade eben noch das neuste und weniger neuste auf Facebook betrachtet und jetzt habe ich immerhin diesen Text zum schreiben und ausdenken.
Ich weiß grad gar nicht, warum und ob überhaupt ich das beim Training zusehen vermisst habe. Eigentlich mache ich nichts sinnvolles.
Ich sehe einem anderen Vater zu, wie er für seine Arbeit anscheinend einen Bericht schreibt und denke mir, dass ich mich eigentlich nicht unglücklich fühle, dass ich einen Job habe, an den ich fast nicht mehr denke, sobald der Rechner aus ist. Und obwohl mich das einerseits glücklich macht oder zufrieden, so macht es mich auf der anderen Seite auch traurig, weil das heißt, dass ich mein Geld mit etwas verdiene, das mich nicht berührt. Die Menschen, mit denen ich arbeite, interessieren mich kaum – ich habe keine einzige Menschseele davon je echt getroffen und echt, also nicht nur per Computer, gesprochen.
Zeit totschlagen. Das mache ich hier im im Schwimmbad wie auf meiner Arbeit.
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