Homo Ludens,  Homo Religiosus

Nihil nise bene – Monika

“Was ein lieber Mensch” – das war die fast typische Reaktion von Leuten um mich herum, auf erst die Nachricht, dass Monika schwer krank ist und dann auch nach Ihrem Tod Anfang vor einer Woche.

Ein lieber Mensch, das war Monika und die Trauerkarte ist passend, wenn darauf ihr “guten Morgen” (auf Deutsch!) steht und sie dann mit einem Lächeln im Gesicht angekommen ist. Bei Monika hatte man das Gefühl, dass dieses “Guten Morgen” mehr ist als eine reine Höflichkeitsfloskel. Sie meinte das wirklich – als Auftrag und vielleicht auch Zuspruch an die Menschen um sich herum, aber auch als Bestätigung, dass sie selbst ihr Bestes tun wird, um es einen guten Morgen oder Tag zu machen.

Monika gehörte schon vor mir zu der Gruppe Menschen, die hier in Den Helder bzw. Julianadorp die deutschsprachigen Gottesdienste im Sommer organisiert. Immer zusammen mit Ad. Wenn sie dabei war – sich hat eine längere Pause gemacht, damals schon krankheitsbedingt – dann fühlte man sich gleich besser, zumindest ich mich, sobald sie rein kam. Mit eben diesem “guten Morgen” oder “guten Abend” bei Treffen zur Vorbereitung, das nicht unverbindlich war. Das war ein Stück dieses: egal was passiert, wir kriegen das schon hin.

Monika war keine Person, die sich ins Rampenlicht oder an erste Stelle gestellt hat, sie war immer ein wenig im Hintergrund, hat ohne Cherry-picking das getan, was nötig war. Uneitel. Die Sache wichtiger als sie selbst. Das passte dann wahrscheinlich auch zu ihrer neuen Heimat hier in Den Helder, das Nordholländisch-Nüchterne wird hier so oft genannt.

Bei Monika kam aber etwas hinzu, das sie gegenüber dieser Nüchternheit heraushob: eine ganz feine Art Humor und vor allem Freundlichkeit. Fast möchte ich sagen, eine westfälische Art um charmant und unauffälig sich nützlich zu machen und gleichzeitig , nicht trotzdem, zu amüsieren und vielleicht auch zu genießen. Sie war offen für Neues und hat sich im Rahmen, in dem ich sie kennen lernen durfte, auch immer offen und interessiert für Kinder und Jugend gezeigt und sich so ein Stück Neugier und vielleicht auch Jugendlichkeit bewahrt.

Ich habe Monika nur im Rahmen der deutschen Gottesdienst gesehen und gesprochen, das heißt eigentlich sehr wenig auf ein ganzes Menschenleben bezogen. Daher ist es nur ein kleiner Ausschnitt, den ich von ihr mitgemacht habe. Aber: Monika wird fehlen, nicht weil ein Mitarbeiter weniger etwas tun kann, sondern wegen ihrer ganz eigenen, vornehmen und vor allem lieben Art.


Discover more from Ulrich N. Fuchs

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *