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Manchmal sind es die normalen Dinge

Die normalen Dinge im Leben, die Dinge, an die man nur denkt, wenn man sie nicht hat. So ging es mir diese Woche. Ich habe von meinem neuen Arbeitgeber das erste Gehalt bekommen. Geradeso ein paar Euro (netto) unter dem, was ich gehofft hatte (Steuern sind dann doch immer eine Lotterie), aber mit allen Abzügen auch für Pension und so, voll OK. Ueber Geld redet man ja eh nicht und der Betrag an sich ist auch nicht das, warum dieses Gehalt sich besser angefühlt hat als andere Male, dass mein Monatsgehalt auf dem Konto stand.

Da ist zum einen der Umstand, dass es nach einem Monat Arbeitslosigkeit überhaupt wieder ein Gehalt war. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir den Ausfall von einem Gehalt durchaus zeitweilig abfedern können und da ich unverschuldet arbeitslos geworden bin, habe ich auch Anspruch auf Arbeitslosengeld, also die rein finanzielle Fallhöhe ist überschaubar. Trotzdem ist es ein gutes Gefühl, um durch eigene Kraft und nicht aus solidarischen Leistungen etwas zum Familienunterhalt beizutragen.

Zum anderen ist es interessant: diese ersten Wochen bis zum Zahltag sind schnell vergangen und seit Jahren hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, das ich diesen Jobwechsel nicht nur notgedrungen oder aus praktischen Überlegungen auch gemacht hätte, sondern auch unabhängig davon eine gute Entscheidung gewesen wäre.

Das ist auch richtig so, denn auf dem Weg zu diesem neuen Job habe ich einen anderen Job, der auf dem Papier ähnlich gut gewesen wäre, ausgeschlagen, bevor ich die Zusage von meinem heutigen Arbeitgeber hatte. Da hilft es auch nichts, dass ich mit (sehr) guten Referenzen hier angekommen bin, schließlich hat mich dieser Arbeitgeber in den vergangenen 13 Jahren schon zweimal abgewiesen.

Dreimal ist Schiffsrecht, sagt man doch so, oder?


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